Gruppenarbeit - Der alchemistische Kessel

der alchemistische Kessel im Traum erwachen

Initiation

Naturnahe Gesellschaften leben im Einklang mit der Natur und orientieren sich an ihren Gesetzen. Eine höhere geistige Ordnung dient ihnen als Abbild und Vorbild für ihre Gesellschaftsform und ihr Zusammenleben. Der große oder heilige Geist ist ein wesentlicher Bestandteil ihres materiellen Daseins. Schamanen fungieren als Brückenbauer ins Unbewusste und halten die Verbindung zu kosmischen Gesetzmäßigkeiten aufrecht. Durch sie bleibt die Gemeinschaft angebunden an das größere Ganze. Spirituelle Erfahrungen werden durch Rituale bestätigt und vertieft. So geschieht die Integration des materiellen Daseins in die umfassendere Welt der Psyche auf natürliche und organische Weise.

Wer in unserer modernen Gesellschaft hingegen erwacht, ist oft isoliert. Kommunion und Konfirmation sind verblasste Matrix-Äquivalente ursprünglicher Initiationen – sie binden uns an eine religiöse Gemeinschaft, die nicht mehr weiß, was sie tut. Unsere Priester, Pfarrer und Ärzte sind meist nur noch Marionetten eines mächtigen Systems – sie predigen, was sie selbst nicht verkörpern. Wie leere Hüllen erinnern sie vage an ihren ursprünglichen Archetypus, doch wahre Authentizität fehlt.

Wie hilfreich wäre es für jene, die dem Ruf folgen wollen, echte, authentische Gruppen zu finden? Gruppen, die den erwachenden Kräften im Menschen eine Form geben, in die sie hineingeboren werden können. Die Welt braucht dringend Brückenbauer, um den großen Geist wieder unter uns zu manifestieren. Der verwundete Heiler-Archetypus ruft uns kollektiv – doch oft fehlt es an einer authentischen Gemeinschaft, die das Erwachen des Selbst fördert und die PS auch auf die Straße kriegen.

Die alchemistischen Kesselgruppen „Im Traum erwachen“ bieten Schutz- und Entwicklungraum für Wanderer – für jene, die schon Einzelarbeit geleistet haben und nun an die blinden Flecken ran wollen und dafür Gefährten und reibungserzeugende Konfliktpartner benötigen. 

Der Kessel erhöht den Druck auf innerliche rigide Strukturen, so dass sie sichtbar werden und dekonstruiert werden können. Wir nutzen die bipolare Spannung der Gegensätze und halten sie ausgerichtet auf die conjunctio, die chymische Hochzeit, zur Geburt und Niederkunft des wahren Selbst.

Es ist Zeit, dem Ruf zu folgen.
Was du suchst, sucht dich.
Zeit für eine kollektive Niederkunft.

Komm an Bord!

Leben ist ein Traum - Erwache!

„Solange du das Unbewusste nicht bewusst machst, wird es dein Leben lenken, und du wirst es Schicksal nennen.“ – C.G. Jung

Aus den Jahren der Beschäftigung mit Innenschau, dem Widersacher Wetiko im Geist, Prozessarbeit im Einzelsetting und Experimenten in sogenannten Laborgruppen hat sich nun ein Konzept entwickelt, mit dem ich noch mehr in Paul Levys Fußstapfen treten möchte. Ähnlich einer Hommage an seine Arbeit (Im Traum erwachen) biete ich durch ihn inspirierte Gruppenarbeit an – ohne den Anspruch, mit seiner Arbeit vergleichbar zu sein.

Ich lade zu gemeinsamer Prozessarbeit in Online-Video-Gruppen ein. Dazu gibt es einen 24/7-Chat auf Telegram, den ich begleite. Dies ist unser alchemistischer Kessel – ein Raum, der früher oder später sehr lebendig und real wird. Was dir dieser Kessel zurückgibt, hängt maßgeblich von deiner Investitionsbereitschaft ab.

Unser Ziel ist es, das wahre Selbst zu verwirklichen, indem wir es in uns aufsuchen und lernen, es vom falschen, separierten Selbst zu unterscheiden. Der Unterschied in der Erfahrung dieser Instanz zum Ego ist deutlich – verbunden mit den immanenten Qualitäten des Selbst: Stille, Weite, Frieden, Freude, Liebe …

Sobald wir uns mit einem separierten Selbst, also einem Ego, identifizieren – was in unserer Kultur völlig normal ist – wird der kreative Realitätsentstehungsprozess dies widerspiegeln. Oft unbemerkt schleusen wir den neurotischen Beigeschmack (Angst) dieser Instanz in die Wahrscheinlichkeitsgleichung der quantendynamischen Realitätsentstehung ein. So kreieren wir die Mainstreamrealität, wie wir sie erleben: mit Krieg, Hass, Lügen, Betrug und dem endlosen Hamsterrad.

„Der beste Schutz vor Wetiko und die beste Medizin dagegen besteht darin, sich mit dem Licht unserer wahren Natur zu verbinden, indem wir zu dem werden, der wir wirklich sind.“
– Paul Levy, Undreaming Wetiko

Langfristig gilt es, durch den Individuationsprozess das wahre Selbst ans Steuer des Traums zu setzen und die projizierten Frequenzmuster der Wunde eines separierten Selbst – die sich als Wetiko zeigen – aus den unbewussten Projektionen des Geistes herauszuhalten. Gemeinsam wollen wir unsere Individuation vorantreiben, indem wir Wahrnehmungen über uns schildern und bewusster in den Spiegel schauen.

Gruppenarbeit: Realität bewusst (er)träumen

In wöchentlichen Online-Treffen per Videochat beobachten wir Realität in ihrer Entstehung. Wir wollen aus Triggern lernen und gemeinsam eine kollektive Realität erträumen. Wahrnehmung ist ein aktiver, gestaltender Prozess – es gibt keine von uns unabhängig existierende Welt „da draußen“.

Unsere Interpretation von Wahrnehmung ist kreativ wirksam für das Erleben der Realität. Wenn wir unbewusst durch Filter wie unseren Schatten blicken, erhält unser Erleben unbemerkt einen subtilen Unterton – für den wir dann oft andere verantwortlich machen (Schattenprojektion). Wir sind über das kollektive Bewusstsein oder das Quantenfeld miteinander verbunden.

Die Prozesse der Wahrnehmung – besonders der unbewussten Projektion – wollen wir verlangsamen und gemeinsam erforschen. Das ist herausfordernde Arbeit und erfordert Bereitschaft sowie Selbstreflexionsvermögen.

„Wir können erkennen, dass wir die letztgültige Autorität über unsere Erfahrung mit uns selbst sind. Indem wir uns nicht darum kümmern oder davon betroffen sind, was eine andere Person von uns denkt (und ihre Projektion nicht übernehmen), ziehen wir unsere äußere Projektion von der Autorität zurück und finden sie stattdessen in uns selbst. Was kann heilsamer sein und unserer Ganzheit mehr dienen als das?“
– Paul Levy, Undreaming Wetiko

Der Kessel: Alchemistische Transformation

Die Psyche verfügt über einen Selbstheilungsmechanismus, der dazu führt, dass wir nicht integrierte traumatische Erfahrungen reinszenieren und immer wieder erleben – bis wir aus der unbewussten Wiederholung lernen und das Ruder selbst in die Hand nehmen.

Wir wollen gemeinsam die Mechanismen erkennen, die uns in diese Traumaschleifen treiben. Dann können wir bewusst die Frequenzmuster der Wunde verlassen und uns eine selbstbestimmte Welt erträumen.

Ich nenne das Kesselarbeit – in Anlehnung an einen alchemistischen Kessel, in den wir uns gemeinsam begeben, um zu „kochen“. Im Schmiedeprozess des Lebens sind wir ohnehin darin – warum also nicht bewusst in einem speziell dafür gestalteten Raum mit Gleichgesinnten arbeiten?

Es geht darum, sich ins „Feuer“ zu begeben und das Wahre vom Falschen zu trennen. Das Wahre kann nicht verbrennen – das Falsche hingegen wird sichtbar, wenn es sich in der Gruppe zeigt oder verstecken will. Unser alchemistischer Kessel bringt Wetiko zur Ausfällung, sodass es erkennbar wird.

Die Teilnehmer müssen über die nötige Reife verfügen, um das mühsam Ausgefällte auch abzutrennen. Alle Heilung Wetikos beginnt mit seinem Sichtbarwerden. Wenn wir es entblößen, heilen wir unsere Blindheit und lernen, wieder ursprünglich schamanisch zu sehen.

Wetiko wird sich mit aller Macht gegen seine Enthüllung wehren. Sein Kontroll- und Schutzsystem wird alles daransetzen, es in uns zu verbergen. Wir spüren das als inneren neurotischen Druck – den Treibstoff der Wetiko-Neurose oder -Psychose.

„Jung zog gerne eine Analogie zwischen der Bildung von Symbolen im Unbewussten und der Ausfällung von Kristallen in einer gesättigten Lösung. Wenn wir Zucker in Wasser lösen, erreicht die Lösung irgendwann den Sättigungspunkt. Gibt man dann ein einzelnes Zuckerkorn hinzu, bildet sich spontan eine kristalline Struktur. Jeder Moment der Selbstreflexion könnte genau dieses Zuckerkorn sein, das diesen Prozess in Gang setzt – nicht nur für den Einzelnen, sondern für uns als Spezies.“
– Paul Levy, The Madness of George W. Bush

Individuation und Gemeinschaft

Erst im Gegenüber erfahre ich, wer ich bin. Ein Spiegel, der mit mir bewusst in den Selbsterkenntnis- und Realitätsentstehungsprozess eintritt, ist ein Segen für Wachstum.

„Der Individuationsprozess ist zugleich ein Integrationsprozess als auch ein Beziehungsvorgang.“ – C.G. Jung

Individuation bedeutet nicht, einsame Individuen zu werden. Im Gegenteil: Sie befähigt uns erst zur wahren Gemeinschaft. Nach Jung bringt der Individuationsprozess eine tiefere Bewusstheit für menschliche Verbundenheit hervor – weil er das allen Menschen gemeinsame Unbewusste ins Bewusstsein führt.

Es gibt keine Entwicklung von Autonomie ohne die Entwicklung von Beziehungsfähigkeit. Menschen, die wirklich am Erwachen interessiert sind, sind rar und oft allein in ihrem Umfeld. Hier können wir echte Gefährten werden.

„Die Realität der Psyche ist ein Erfahrungsbereich, der weder objektiv (eigenständig existierend) noch subjektiv (nur unsere Vorstellung/Halluzination) ist – sondern eine Verschmelzung beider Aspekte. Sie besitzt eine ganz eigene ontologische Realität. Dies ist das Reich der Träume und Visionen des Schamanen. Jung weist darauf hin, dass spirituelle Aussagen eher mit der Realität der Psyche als mit der physischen Realität zu tun haben.“
– Paul Levy, Undreaming Wetiko

Es ist unglaublich hilfreich, endlich zu akzeptieren, dass diese Realität, in die wir (v)erzogen und kastriert wurden, weitaus mehr Ebenen und Welten enthält, als die Mainstream-Realität uns erlaubt. In diesem Punkt sind sich Tiefenpsychologie nach Jung, moderne Quantenphysik und traditioneller Schamanismus einig.

„Wenn du die Welt betrachtest, siehst du physische Objekte.
Wenn du nach innen schaust, siehst du Fantasien.
Diese Fantasien sind reale Formen von Energie, die die Realität beeinflussen, obwohl sie nicht greifbar sind.“

– C.G. Jung

Weiterlesen:

Inhaltliche Einführung – “Im Traum Erwachen” – Gruppen

Konkretes zur Gruppe