Enjoy the Joyride – die TraumZeitReise
„You no longer have any interest in what you are looking at; your only interest lies in where you are looking from.“ – Mooji
„Du hast kein Interesse mehr an dem, was du anschaust; dein einziges Interesse liegt an dem, was schaut.“ – Mooji
Die archetypische Reise zum Selbst beginnt
Der Perspektivwechsel ist ein erster, entscheidender Schritt im Adepten. In dem Maße, wie wir unseren Standpunkt verändern, verändern wir auch unser wahrnehmendes Ich. Haben wir etwas Freude daran gefunden, wird der einzig echte und immer ewigliche Beobachter präsenter. Wir können uns immer weiter auf ihn reduzieren oder erweitern – je nachdem, aus welcher Perspektive wir es betrachten.
Die Natur der Realität
Nun wissen wir von einer der modernsten und mathematisch am besten bewiesenen physikalischen Theorien, der Quantenphysik, sowie aus den alten Schriften quer durch die Kulturen, dass die Natur der Realität traumartig ist oder zumindest sein soll. Was heißt das? Es bedeutet, dass der Traum – sowohl in seiner Handlung als auch alle darin enthaltenen Traumfiguren – nicht nur miteinander verbunden sind und vom Traum erträumt werden, sondern auch, dass sie gespiegelte Aspekte seiner selbst darstellen.
Der Träumer projiziert seinen Traum auf die sogenannte Welt, die eigentlich eine Traumwelt ist, und beginnt dann, wechselwirkend mit seinen eigenen Projektionen zu interagieren – genau wie in einem nächtlichen Traum. Infolgedessen verändert sich das operative (falsche) Ich mit. Es interagiert wechselseitig mit dem Traum, und diese Interaktionen prägen und verändern es. Heute sagt es: „Ich liebe Käsekuchen“, schon morgen könnte es behaupten: „Ich hasse Käsekuchen.“ Dieses „Ich“, mit dem wir uns identifizieren, ist völlig instabil und wechselhaft. Zudem ist es sichtbar und damit eine Erscheinung vor der Linse des wahrhaftigen und stabilen Betrachters.
“Es ist, als ob wir in unserem gemeinsamen Traum kollektiv unser Universum erträumen und gleichzeitig vom Universum erträumt werden.” Paul Levy
Erwachen im oder durch den Albtraum?
Nun ist die Welt im aktuellen Zustand eine Projektionsfläche für sehr unbewusste Projektionen eines Selbst, welches sich kollektiv für separiert, also voneinander getrennt, erfährt und hält. Wir erträumen sehr viel Leiden und Konflikte hier, schlagen uns tot, rotten uns gegenseitig aus, betreiben sogar regelmäßig Holocausts mit- und untereinander, weil der Zustand der Separation einfach so viel Angst, Sorge und Verwirrung mit sich bringt. Man muss sich um alles Mögliche kümmern, nimmt sich besser mehr, als man braucht, und denkt in der Regel hauptsächlich an sich. Das spiegelt uns der Tagtraum, die so genannten Welt oder Realität „da draußen.
Auch C. G. Jung sah deutlich die Ursachen für die Probleme dieser Welt in der Psyche verborgen, die sie dann in einem Prozess der Bewusstwerdung projektiv vor die Linse spiegelt. Das erleben wir.
As viewed – so appears!
Das ist schwer nachzuvollziehen, weil damit die Welt verrückter wäre als jede Sci-Fi-Vision. Der Doppelspaltversuch beweist es jedoch: Betrachte ich die Quanten als Wellen, so zeigen sie sich als Wellen – betrachte ich sie als Teilchen, so erscheinen sie mir als Teilchen. As viewed – so appears! (Wie betrachtet – so erschienen!)
Die Reise geht weiter
Wenn wir das verstanden haben, können wir den nächsten Schritt gehen und uns nach der geeignetsten Perspektive, dem besten „Ich“, umsehen. Wem geben wir das Traumruder? Wem erlauben wir, mit dem schöpferischen Werkzeugkasten zu operieren, den wir entdeckt haben? Wem überlassen wir die Sichtweise? Demjenigen, der am lautesten schreit, am meisten will? Besser nicht, oder? Es macht Sinn, das Ich auf Echtheit und Wahrhaftigkeitsgehalt abzuklopfen, sonst setzen wir wiederholt eine Traumfigur ans Steuer, die ihren egoistischen Traum erträumt. Wir narren uns dann nur erneut mit dem, von dem wir uns ursprünglich befreien wollten. Können wir den überhaupt nicht erträumen?
„Niemand wird eine Mauer bauen.“
Indem wir den großen Niemand ans Ruder setzen, werden Dinge einfach durch ihn und als uns passieren – ohne Doership (Handlungsergreifung), also ohne einen Täter der Taten – ohne Verzerrung. Das ist vielleicht schwer zu verstehen. Den „Niemand“ aus dem bekannten Honecker-Zitat meine ich jedenfalls nicht. Ich spreche vom echten no-body – dem Selbst.
Erlebte Antwort
Am einfachsten ist die praktische, direkte Erfahrung: Halte kurz alle Prozesse an, die der Geist betreibt! Nimm nur wahr. Nichts ist jemals passiert, keine Vergangenheit und keine Zukunft. Dies ist der erste und letzte Moment deines Lebens. Die Momente hängen nicht aneinander, das ist die Illusion des Verstandes. Da ist also „niemand“ mehr, der sich mit irgendwas identifizieren könnte, weil noch nichts passiert ist. Alles still. Nur Gewahrsein. Reines Sein. Daraus passiert Handlung von Selbst. Und jetzt verbleibe dort – das bedeutet: Verweilen im Heiligen. Das pure Sein schmeckt so fein und gut, alles andere ist nicht wichtig.
„Kostet und seht, wie gut der HERR ist! Selig der Mensch, der zu ihm sich flüchtet!“ (Psalm 34,9)
Another Joyride?
Du wünschst dir nichts anderes mehr, möchtest nur so bleiben … und dann kommt in der Regel Mister Mind wieder aus irgendeinem Loch gekrochen und stiehlt dir die Show. Er reißt Regie und Traumruder wieder an sich, weiß, was er will, und überlagert den Zustand. Das einzige Problem daran ist, dass es uns stört – irgendeinen Haken hat seine Projektion in uns gefunden, in die wir unbewusst Aufmerksamkeit investieren und verzerren. Nichts kann jemals schief laufen für Dich. Aus dieser Sicht ist jede Erfahrung sekundär und zweitrangig. Gut – schlecht … it’s the same!
Es passiert für Dich – nicht gegen Dich!
Um die zahlreichen „spirituellen Erfahrungen“ heutzutage etwas zu relativieren, hilft es, zu schauen, ob etwas, was gekommen ist, auch wieder gegangen ist. Nichts, was kommt, wird bleiben – nur was schon da ist, war und permanent ist, ist wirklich echt. Das spirituelle Ego wird alles probieren, um den Zustand zu imitieren und Dich wieder in die alte Ordnung zu Form zu pressen. All das sind Hilfen, damit sich das Formlose seiner Selbst in der Form, also hier und jetzt in der Welt, bewusst wird.
Ein Schritt nach hinten – Du bist im Absoluten – ein Schritt nach vorne – Du bist im Relativen.
Nichts ist jemals wirklich passiert. Die Welt ein Traum, in dem der Träumer gerade erwacht!
“Enjoy the Joyride – Genieße die Traumzeitreise!”
Flying Monkeys und Wetiko