Wer bin ich?
Die relevanteste Frage bleibt meist unbeantwortet. Wird sie beantwortet, so ist die Antwort oft verkopft, aus Büchern oder Vidoes aber ohne die relevante transformierende Erfahrung. Ringt man hingegen wirklich mit der mächtigen Frage der Selbstfindung, so kann sie denjenigen, der den Prozess beginnt, beenden.
Psychologisches Selbst
In der herkömmlichen Psychologe wird das Ich mit der Person, die in diesem Körper lebt, identifiziert. Bin ich wirklich diese Person, dann bin ich abgetrennt von allem in einer abgekapselten Körperhülle. Dies erzeugt eine illusionäre Identität, ein separiertes abgetrenntes Ich (Ego) mit entsprechenden Problemen und Sorgen. Der Großteil der Menschen bleibt auf dieser Ebene der Selbstfindung stehen, die mit der Bildung des Selbstbewusstseins in den ersten Lebensjahren beginnt. Dieses Ich macht viele Probleme…Die alleinige Identifikation damit ist fatal. Das größte Leiden im Leben ist das psychologische neutrotische Leiden. Es ist gleichzeitig jenes Leiden, das der Buddha und jeder andere Weisheitslehrer überwunden oder als Hindernis erkannt hat. Seine Wurzel ist der Glaube an dieses Ich.
Wahres Selbst
Das es noch ein ein ganzes anderes Ich gibt, hört man vielleicht mal, aber erfährt es nur selten. Jeder Mensch mit spirituellen Erfahrungen, Out-of-body experiences, Nahtoderfahrungen, Erfahrungen mit Psychedelika weiß, dass Bewusstsein seine Grenzen verlieren, form- und gestaltlos und voller Freude des Seins werden kann und man in der tiefsten Tiefe, unter allen Schichten der Persönlichkeitspanzerung ein Selbst ist, welches zwar in dieser Welt, aber nicht von ihr zu sein scheint. Es ist der Bewusstseinszustand des nondualen (ungeteilten) Höchsten, dem wir uns in unserem Innersten bewusst werden können. Gemeinsam provozieren wir hier so eine Erfahrung, indem wir auf der Reise unseren Fokus auf dieses wahre Selbst richten. Dabei betreten wir den pfadlosen Pfad, den direkten und schnellsten Weg, den Wahrheitsliebende seit Tausenden von Jahren im Unbewussten vorgetrampelt haben.
“Das Selbst allein, Maitreyi, soll man sehen, hören, überdenken …
Über das Selbst allein soll man meditieren.
Wenn man es kennt, dann kennt man alles, das ist …
Aber das, wodurch alles erkannt wird,
Wer könnte den einzigen Erkennenden erkennen? …
Dieses Unvergängliche, o Gargi,
ist der unsichtbare Seher,
der unhörbare Hörer,
der Unerkennbare Erkenner …”
—
“Nicht sehen kannst du den Seher des Sehens, nicht hören kannst du den Hörer des Hörens, nicht verstehen kannst du den Versteher des Verstehens, nicht erkennen kannst du den Erkenner des Erkennens. Er ist deine Seele, die allem innerlich ist. Was von ihm verschieden, das ist leidvoll.“
Brihadaranyaka Upanishad
Ein falscher Hase?
Statt uns also mit den psychologischen Scheinproblemen eines illusionären Ichs zu beschäftigen, uns davon blenden und ablenken zu lassen und damit noch die Illusion seiner Existenz zu bekräftigen, erkunden wir besser das wahre SELBST, welches wir wirklich sind. Wenn wir eins damit sind, fällt vieles an seinen Platz.
95 % unserer Gedanken entspringen unbewussten Programmen aus der Konditionierung. Der Körper reagiert auf diese Programme und setzt sie biochemisch in Hormone und Neurotransmitter um. Als abgetrenntes Ich habe ich viel Angst und Stress erzeugt Spannung im System. Die Persönlichkeit produziert einen von Wilhelm Reich genannten Charakterpanzer, der die psychische Spannung der Neurosen auf der Ebene des Körpers manifestiert darstellt. Diese Spannung wird dann normal für uns und wir verdrängen sie ins Unbewusste.
Um wieder an diese Spannung zu kommen, müssen wir in die Programmierung einsteigen. Dafür ist es notwendig Unbewusstes bewusst werden zu lassen, um es überhaupt wieder sehen zu können. Was vielen Angst macht, ist meiner Meinung nach nur heiße Luft: Wie ein Abschreckungsversuch probiert der Widersacher die unbewusste, ihm dienende, Programmierung zu verteidigen und uns mit dieser Angst aus der Persönlichkeit oder dem Ego zu verscheichen.
Wir müssen das Gehirn umprogrammieren! Dafür müssen wir in die Position des Metaprogrammieres kommen. Dieser ist vergleichbar mit einem archetypischen König, der die höchste Instanz und Macht im eigenen System hat und Energie verteilt. Auf der Reise ist dieser König ein regelmäßig benutzter Archetyp, wenn das Kräfteverhältnis erst wieder hergestellt ist, besteigt dieser seinen angestammten Thron und regiert würdevoll und gerecht im Sinne des Höchsten.
Ein souveränes SELBST
Um einen sicheren Ausgangspunkt und Fixpunkt für Reisen ins Unbewusste zu haben, ist es notwendig unsere wahre Essenz zu erkennen, freie Aufmerksamkeit in diesem Kern zu sammeln und uns selbst wieder als mächtigste Instanz im eigenen System zu etablieren. Gemeinsame Prozessarbeit im Bewusstseinsraum mit Hilfe einer Art “Focusing” (Eugene Gendlin) bietet Möglichkeiten wieder “König/in im eigenen Reich” oder “Herr im eigenen Haus” zu werden und die Manipulationen und Verdrehungen im eigenen Feld aufzulösen.
Wir identifizieren und beenden die sich ewig unterbewusst wiederholenden Negativ-Programme mit den entsprechenden gegen sich selbst gerichteten Emotionen Minderwert, Schuld, Frustration, Angst, etc., schließen die Portale und installieren bewusst heilsame Programme. Die frei werdende Energie aus den erlösten Gefühlen steht uns als Präsenz oder freie Aufmerksamkeit wieder für kreative Prozesse zur Verfügung. “Das Volk” der Körperzellen freut sich über die Rückkehr des “guten Königs” und die Wiedervereinigung mit dem “inneren Kind.”
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